Standortdaten beim Notruf 112

Diese Seite informiert Sie darüber, welche (Standort-)Daten an die Leitstelle übermittelt werden, wenn Sie den Notruf 112 wählen.

 

Welche Daten werden an die Leitstelle beim Notruf übermittelt?

Bei einem Notruf werden entsprechend § 108 Abs.1 TKG, immer die Rufnummer des Anschlusses und die Daten, die zur Ermittlung des Standortes erforderlich sind, von dem die Notrufverbindung ausgeht übermittelt. Zusätzlich können, je nach verwendetem Endgerät und Betriebssystem, auch genaue Standortdaten aus dem Endgerät (ermittelt per GPS, WLAN und Funkzelle) an die Leitstelle übermittelt werden. Der hierfür verwendete Dienst heißt Advanced Mobile Location (AML). Weitere Informationen hierzu gibt es bei den Herstellern der Betriebssysteme der Endgeräte Apple (https://support.apple.com/de-de/HT204040) und Google (https://www.android.com/intl/de_de/safety/emergency-help/emergency-location-service/how-it-works/). Bitte beachten Sie, dass noch nicht alle Leitstellen in Deutschland in der Lage sind, diese genauen Standortdaten zu verarbeiten.

 

Kann jedes Smartphone die Standortdaten an die Notrufannahmestelle senden?

Derzeit sind Android (Google) und iOS (Apple) AML-unterstützende Betriebssysteme. Der AML-Dienst ist ab Android-Version 4 oder Apple iOS ab Version 13.3 integriert.

Wo steht der AML-Endpunkt für Deutschland?

Der AML-Endpunkt steht redundant bei der Berliner Feuerwehr und in der Integrierten Leitstelle Freiburg · Breisgau-Hochschwarzwald.

 

Werden die Daten gespeichert?

Im nationalen AML-Endpunkt werden die eingehenden Daten den zuständigen Leitstellen für 60 Minuten zum Abruf zur Verfügung gestellt. Anschließend werden die Daten in der Datenbank gelöscht. Zur Evaluierung werden lediglich noch technische Daten wie Zeitstempel, Netzbetreiber und Genauigkeiten der Positionsdaten gespeichert. Ein Rückschluss auf einen Notrufenden ist dann nicht mehr möglich.

 

Wird die Telefonnummer im AML-Endpunkt gespeichert?

Die Rufnummern der Notrufenden werden nur als Hash in der Datenbank des AML-Endpunkts gespeichert. Vor Erzeugung des Hash wird die Rufnummer mit Zufallsfolgen verkettet. Ein Rückschluss vom gespeicherten Hash auf die Rufnummer eines Datensatzes ist zu keinem Zeitpunkt möglich.

Wer hat Zugriff auf die Daten?

Auf die im AML-Endpunkt für 60 Minuten gespeicherten Daten haben Zugriff:

  • Die Leitstelle, auf die Daten des Notrufenden, dessen Notruf bei ihr eingegangen ist, zum Zweck der schnellen und präzisen Verortung der Einsatzstelle, sofern ihr die Rufnummer des Notrufenden bekannt ist.
  • Die Administratoren zur Wartung und Behebung technischer Probleme.

Durch die Speicherung der Rufnummern als Hashs, haben die Administratoren keinen Einblick in personenbezogene Daten.

 

Erhält jede teilnehmende Leitstelle die Positionen aller Notrufe in Deutschland?

Nein, die Leitstelle erhält nur die Positionsdaten zu den Notrufen, die bei ihr eingehen.

Können alle Leitstellen in Deutschland die Positionsdaten ihrer Notrufe einsehen?

Die Nutzung der AML-Daten befindet sich aktuell in einer Pilotphase. Bisher sind noch nicht alle Leitstellen an den AML-Endpunkt angebunden. Die Zahl der angebundenen Leitstellen wird jedoch sukzessive so weit wie möglich ausgebaut.

 

Wie läuft die Positionsermittlung in einem Notfall ab?

Sobald der Hilfesuchende die 112 wählt, sendet sein Mobiltelefon automatisch Positionsdaten an den nationalen AML Endpunkt. Die Leitstelle, die den Notruf entgegennimmt, erhält die Positionsdaten für diesen Notruf.

Wie genau kann die Position durch AML bestimmt werden?

Die Genauigkeit der übermittelten Position hängt von den äußeren Umständen ab. Bei gutem GPS-Empfang sind Genauigkeiten mit einem Unsicherheitsradius im einstelligen Meterbereich möglich.

 

Kann die Positionsübermittlung beim Notruf deaktiviert werden?

Die Positionsübermittlung beim Notruf ist standardmäßig im Smartphone aktiviert. Solange keine Notrufnummer aktiv gewählt wird, ist keine Ortung des Smartphones durch die Leitstelle möglich. Erst wenn die Notrufnummer gewählt wird, werden die Positionsdaten ermittelt und an die Leitstelle gesendet. Eine Deaktivierung ist über die Einstellungen bei einigen Android-Versionen möglich. Wir empfehlen aber nicht, die Positionsübermittlung beim Notruf zu deaktivieren. Notfälle und Notfallorte sind nicht vorhersehbar und jede Person kann in eine Notlage geraten, in der schnelle Hilfe notwendig ist. Notfälle stellen Ausnahmesituationen dar und nicht immer weiß der Notrufende in der Stresssituation wo er sich genau befindet. Der AML-Dienst dient einzig und allein Ihrer eigenen Sicherheit.